Das Narrativ, Unterstützer der Ukraine seien alle russophob.
„Russophobie IST eine Geisteskrankheit“ eröffnete einer der bekanntesten Blogger für Putin einen seiner Einträge. Damit verweist er alle jene, die sich gegen Russland stellen in den Bereich der Geisteskranken. Warum das bei dem Thema Russophobie so sehr einer klassischen , erfolgreichen, toxischen Vorgehensweise im hybriden Krieg im Informationsraum entspricht, versteht man spätestens bei der Begriffsklärung:
Russophobie, auch bekannt als Russenfeindlichkeit, bezeichnet eine ablehnende Haltung gegenüber Russland, aber auch gegen die russische Bevölkerung oder deren Kultur und Traditionen. Sie stellt eine Form der Fremdenfeindlichkeit dar und bildet das Gegenstück zur Russophilie.
Häufig wird jedoch irrtümlich oder auch bewusst fälschlich Kritik an der historischen oder aktuellen Großmachtpolitik Russlands sowie an politischen und gesellschaftlichen Systemen – das kann vom Zarismus, den Stalinismus oder aktuell Putinismus reichen - als „Russophobie“ interpretiert. In der Ära Putin wird der Begriff zunehmend sowohl von staatlichen Stellen als auch von der kremlnahen Propaganda genutzt, um Personen zu diskreditieren, die die Politik des russischen Präsidenten kritisieren – sowohl innerhalb Russlands als auch international.
Derartiges Vorgehen ist im Informationsraum, der auch ein Schlachtfeld des hybriden Krieges darstellt, nicht untypisch – verunglimpfen, verächtlich machen, herabwürdigen ohne sachliche Argumente zu bringen sind erfolgreiche Methoden, um Stimmung zu machen, die Spaltung der Gesellschaft zu befeuern.
Quelle: Russophobia in the Kremlin’s strategy A weapon of mass destruction, von Jolanta Darczewska, Piotr Żochows