INVED Statements - DSN Enthüllungen zur pro-russischen Desinfo-Zelle

INVED Statements - DSN Enthüllungen zur pro-russischen Desinfo-Zelle

Hintergrund:
Die österreichische DSN hat eine russisch gesteuerte Desinformationskampagne gegen die Ukraine aufgedeckt. Auslöser waren Spionage-Ermittlungen gegen eine bulgarische Staatsbürgerin, die mittlerweile geständig ist. Seit 2022 war eine in Österreich aktive Zelle damit beschäftigt, gezielt pro-russische Narrative zu verbreiten – sowohl online als auch durch Aktionen im öffentlichen Raum, etwa mit Aufklebern und Graffiti. Dabei kamen auch rechtsextreme Symbole zum Einsatz, um Verwirrung zu stiften und den Eindruck zu erwecken, die Angriffe kämen von pro-ukrainischer Seite. Ziel war es, das Bild der Ukraine in der Öffentlichkeit zu beschädigen und prorussische Stimmungen zu erzeugen. Die Kampagne gilt als Teil der hybriden Kriegsführung Russlands und knüpft in Methodik und Zielsetzung deutlich an die Tradition sowjetischer „aktiver Maßnahmen“ an.


INVED-Präsident Johannes Thun zu den jüngsten Enthüllungen:

Die enttarnte Spionin, die ein Desinformationsnetzwerk betrieb und sogenannte False-Flag-Aktivitäten initiierte, ist ein typisches Beispiel für jene Akteure, deren Desinformations- und Subversionsarbeit uns in unserer Arbeit besonders interessiert.
Durch solche Operationen wurden etwa Nazi-Parolen scheinbar ‚für die Ukraine‘ gesprayt, um das russische Narrativ zu stützen, die Ukraine sei von Nazis durchsetzt. Diese Inhalte werden dann über soziale Medien und klassische Kanäle verbreitet und untergraben so unsere Solidarität mit dem Opfer des Krieges – zugunsten des Aggressors Russland.
INVED arbeitet daran, solche ‚Einflussagenten‘ zu identifizieren, ihre Aktivitäten aufzudecken und gegebenenfalls weitere Maßnahmen zu ergreifen. Dies gelingt nur mit der Unterstützung aus der Zivilgesellschaft, freiwilligen Kooperationspartnern sowie unseren internationalen Partnerorganisationen. Ihnen allen sei dieser Fall ein Anlass, für Ihre Zusammenarbeit zu danken. Wir arbeiten, forschen und setzen uns weiterhin für die Demokratien Europas ein.“


INVED-Chefanalyst Dietmar Pichler zur Veröffentlichung:
„Ich sehe hier ein positives Signal: Erstens werden Einflussoperationen endlich nicht mehr nur bagatellisiert, sondern als sicherheitspolitisch brisante Herausforderung anerkannt. Andererseits zeigt dieser Fall sehr deutlich die Bedeutung von Offline-Operationen – insbesondere der klassischen ‚False Flag‘-Aktionen im sowjetischen Stil des Kalten Krieges.
Ebenfalls typisch für diese Zeit ist die Rekrutierung sogenannter Einflussagenten: einflussreiche Personen aus westlichen Ländern, die gezielt dafür eingesetzt werden, die Moskauer Sichtweise in der breiten Öffentlichkeit oder gegenüber Entscheidungsträgern zu verbreiten. Es ist höchste Zeit, auch in diesem Bereich für mehr Transparenz zu sorgen – hier sind auch die Behörden gefordert.“

Rückfragen: office@inved.eu

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