Das Sandwich der antisemitischen Israelkritik, inklusive Getränk – ein Rezept

Warum weisen wir auf diese immer wieder angebotene Speise eigentlich hin?
In erster Linie geht es um ein Phänomen, das wir regelmäßig beobachten. Jemand äußert sich in verschiedener Weise zu Israel, es gibt Zustimmung, aber auch Widerspruch. Daraufhin wird den Kritikern unterstellt, sie würden „jede Kritik an Israel sofort als Antisemitismus verbuchen“, und die geäußerten Aussagen seien völlig unproblematisch gewesen. Vielleicht hat der ursprüngliche „Kritiker“ aber auch ein antisemitisches “Sandwich der Israelkritik” serviert, doch was genau ist das?

Wir starten beim Sandwichdeckel: Zunächst beginnt es mit Strohmannargumenten wie: „Man darf Israel ja nicht kritisieren, sonst ist man gleich Antisemit.“ Es folgen merkwürdige antizionistische Phrasen zur Delegitimierung, garniert mit Anspielungen darauf, dass man ja so oft an den Zweiten Weltkrieg denke, aber „die“ nichts daraus gelernt hätten.

Es folgt die Füllung des Sandwiches, diese kann durchaus aus berechtigter, notwendiger oder seriöser Kritik bestehen. Für sich genommen wäre sie unproblematisch, träte sie nicht in diesem Kontext auf.

Abschließend kommt die unterste Schicht – und an diesem Punkt ist auch inhaltlich der Tiefpunkt erreicht: Plötzlich werden Israelis für Antisemitismus verantwortlich gemacht, und nicht selten wird auch noch die Geschichte Israels verzerrt. Die Geschichte wird als “Rechtfertigung” für den 7. Oktober in Stellung gebracht, die lange Geschichte an Terroranschlägen und Vernichtungskriegen gegen Israel bleibt da ebenso unerwähnt wie die Kooperationen von Alt- und Neonazis mit den Gegnern Israels im ganzen Nahen Osten.  

Ach ja, das Getränk? Das Glas bleibt leider leer. Denn dieses Getränk würde beinhalten, dass man auch über die Rolle der Hamas und anderer Terrororganisationen spricht – über den Vernichtungsantisemitismus in der Region, nicht erst seit dem 7. Oktober, sondern längst auch bei uns im Westen. Ebenso würde es den Aufruf zur Freilassung der Geiseln enthalten.

Dennoch konzentrieren sich die Apologeten solcher Sandwich-Konsumenten ausschließlich auf den legitimen Mittelteil. Sie wischen jede berechtigte Kritik an den problematischen äußeren Schichten und dem fehlenden Getränk beiseite und geben sich ahnungslos: „Man wird ja wohl noch sagen dürfen...“

Ja, man darf einiges sagen – aber man darf ebenso dieses antisemitische, verklärende und verzerrende Beiwerk kritisieren.


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